Bette Westera, Sylvia Weve (Illus.): Auseinander

Eine Empfehlung von Susan Kreller

Bette Westera, Sylvia Weve (Illus.)
Auseinander

Aus dem Niederländischen übersetzt von Rolf Erdorf. Susanna Rieder Verlag, München 2022, 136 Seiten, 28 Euro.

»Auseinander«, das bedeutet ja auch, dass es einmal ein Miteinander gegeben haben muss, vor langer Zeit, letzte Woche oder gerade eben noch; ein Miteinander von Liebenden, von Eltern und Kindern, von Tieren sogar. Die Gedichte der niederländischen Schriftstellerin Bette Westera loten das Vorher und Nachher von Trennungen aller Art aus: beeindruckend originell, lakonisch und mit großer, fast zärtlicher Präzision. Die lyrischen Arbeiten werden von Stiefmüttern bevölkert und von Pinguinen, sie beleuchten das Halbe in Halbgeschwistern und das ganze Patchwork-Durcheinander, thematisieren Schuldgefühle und Zerrissensein – und sparen auch die positiven Aspekte von Trennungen nicht aus. Die Gedichte, die festen metrischen und Reimschemata folgen, wurden von Rolf Erdorf mit großem rhythmischem und humoristischem Gespür nachgedichtet. Sylvia Weves expressive, oft leuchtende Illustrationen, die zahlreiche unterschiedliche Techniken erkennen lassen, beziehen sogar die japanische Bindungstechnik des Buches bildästhetisch mit ein, ironischerweise eine Bindung, die überaus stabil anmutet. (ab 8 J.)

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