Claudia Dathe, Tania Rodionova, Asmus Trautsch (Hrsg.): Den Krieg übersetzen. Gedichte aus der Ukraine

Eine Empfehlung von Ronya Othmann

Claudia Dathe, Tania Rodionova, Asmus Trautsch (Hrsg.)
Den Krieg übersetzen. Gedichte aus der Ukraine

Aus dem Ukrainischen von Irina Bondas, Claudia Dathe, Ganna Gnedkova, Angela Huber, Beatrix Kersten, Chrystyna Nazarkewytsch, Michael Pietrucha, Ulrike Almut Sandig, Bohdan Storocha Jakob Walosczyk. edition.fototapeta, Berlin 2024, 192 Seiten, 17,50 Euro

»Luftalarm im ganzen Land / Als führte man alle gleichzeitig / Zur Erschießung / Und zielte doch nur auf einen / Meistens auf den am Rande / Heute bist das nicht du, Entwarnung«, dieses Gedicht von Victoria Amelina ist der Anthologie Den Krieg übersetzen. Gedichte aus der Ukraine vorangestellt. Amelina schrieb es 2022, ein Jahr später wurde sie von einer russischen Rakete getötet. »Wir scheitern beim Versuch, den Krieg zu übersetzen, trotzdem versuchen wir es immer und immer wieder«, heißt es im Vorwort des Bandes. Der Titel könnte passender nicht sein, spiegelt sich in ihm einerseits die Übersetzung des Krieges in Sprache, ins Gedicht, andererseits die des ukrainischen Gedichts ins Deutsche wider. Gedichte von 16 Autorinnen und Autoren sind hier versammelt, ein kleiner Ausschnitt gegenwärtiger ukrainischer Lyrikproduktion, denn ja, geschrieben wird in der Ukraine nach wie vor. Dass wir diese Gedichte nun auch auf Deutsch lesen können – ein großes Geschenk!

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