Karin Fellner: Polle und Fu

Eine Empfehlung von Christian Metz

Karin Fellner
Polle und Fu

Mit Tuschezeichnungen von Simone Cayé. parasitenpresse, Köln 2024, 70 Seiten, 12 Euro

Treffen sich zwei … In diesem Fall heißen sie staubwirbelleicht und kampfsporterprobt: Polle und Fu. Ihre Rollen sind klar verteilt: »Polle kommt vor, Fu geht nach. / Wie Kuckucke oder Uhren.« Ihre Gespräche stehen in der literarischen Tradition schicksalhafter Begegnungen. Haben sich vor ihnen doch schon »Romeo und Julia« (ob in Verona oder auf dem Dorfe), »Kasimir und Karoline« (auf der Wiesn) oder »Leonce und Lena« (auf der Wiese) auf gar nicht mal so unfatale Weise getroffen. Karin Fellner, längst mehr als eine Lyrikempfehlung, entfaltet aus den Begegnungen ihrer Protagonisten Gesprächspoesie voller Witz, brizzelnder Geistesgegenwärtigkeit, gewagter Wortspielerei und ungestümer Pointenlust: »›Du?‹, fragt Polle, ›solln wir uns halten ans / allseitige Flackern und wie, und wie dazu / uns verhalten, enthält es uns oder was / hält es uns vor?‹« Verhaltenslehre und Haltungsfragen, um in flackernden Zeiten Halt zu bekommen. Fellner in Höchstform, in einer Welt wie »a Fernfarnrauschen«. Zum Staunen empfohlen.

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