Jörg Piringer: günstige intelligenz. hybride poetik und poetologie

Eine Empfehlung von Kerstin Preiwuß

Jörg Piringer
günstige intelligenz. hybride poetik und poetologie

Ritter, Klagenfurt / Graz / Wien 2022, 206 Seiten, 27 Euro

Was passiert, wenn Gedichte durch Maschinen generiert werden, die imstande sind, die dichterische Arbeit von Jahren in Tagen zu erledigen? Piringer begleitet die günstige intelligenz bei der Arbeit und offenbart die Verfahren. Text und Begleittext wechseln einander ab, bis die Positionen verschwimmen und sich auch die menschlichen Beweggründe für das Dichten als musterhaft herausstellen. So entsteht eine einzigartige »zusammenarbeitspoetik« und zugleich eine soziologische Fallstudie über die Arbeits bedingungen künstlerischer Produktion. Denn »das hier / ist erst der anfang«, es bleibt abzuwarten, ob die KI ein Werkzeug zur Beschleunigung unseres Denkvermögens wird oder zu unserem Spiegelbild gerät. Lyrik kann, das führt Piringer hier in einem Selbst- wie Feldversuch auch dramaturgisch gekonnt vor, zeigen, wie man das Heft in der Hand behält, während man kollaboriert.

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