Kerstin Becker: Das gesamte hungrige Dunkel ringsum

Eine Empfehlung von Kerstin Preiwuß

Kerstin Becker
Das gesamte hungrige Dunkel ringsum

edition azur, Voland und Quist, Berlin 2022, 80 Seiten, 18 Euro

Diese Gedichte halten sich an ihren Gegenstand. Verfahren ungeschönt und erhöhen nichts, vor allem nicht sich. Treten in Körperkontakt mit einer Welt in Randlage, die nach Erschöpfung stinkt. Selbst das Schicksal säuft und stürzt ab. Wird einem darüber elend zumute? Eher nicht, die Gedichte wollen lieber wissen, wovon man nicht stirbt. Das ist fraglos an Weiblichkeit geknüpft, wie auch die Sehnsucht, einmal nur aus sich selbst zu schlüpfen. Letztlich geht es um Grundlegendes, das Überlebenssystem zu begreifen und wie dieses Wissen zutage tritt. Symbiose mal nicht aus Sicht der Bäume, sondern der Pilze. Sprechen ist hier nicht atmen, sondern gebären. Gerade auch wenn die Werkzeuge, die es heraufbeschwören, nicht die schönsten sind.

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