Etel Adnan: Sturm ohne Wind. Gedichte | Prosa | Essays | Gespräche

Eine Empfehlung von Uljana Wolf

Etel Adnan
Sturm ohne Wind. Gedichte | Prosa | Essays | Gespräche

Herausgegeben und mit einem Vorwort von Hanna Mittelstädt und Klaudia Ruschkowski, aus dem Englischen und Französischen übersetzt von den Herausgeberinnen und anderen. Edition Nautilus, Hamburg 2019, 560 Seiten, 38 Euro.

Mit Sturm ohne Wind gibt es endlich ein wunderbar rastloses Etel-Adnan-Lesebuch im Nautilus Verlag, übersetzt und zusammengestellt von Hanna Mittelstädt und Klaudia Ruschkowski. Die Gedichte und Poeme der in Beirut geborenen, in Frankreich und Kalifornien ansässigen, mehrsprachigen Dichterin, Malerin und Essayistin muss man im Kontext ihrer lyrischen Prosa und Aufsätze lesen. Man lernt: »Maler haben ein Wissen, das über die Sprache hinausgeht.« Und man verlernt es gleich wieder, denn Dichterinnen, die Maler sind, schreiben jenes Wissen, das sich nicht gehört, der Sprache wieder ein. Den Sprachen, muss es besser heißen. »In der Zwischenzeit spüre ich, dass ich nirgends sesshaft geworden bin, (...) ich lebe vielmehr auf der Welt, überall.« Ob Pfauenfeder oder offenes Kabel, Adnans assoziative Schreibweise entzündet sich am Konkreten und tastet sich ins Ungewisse vor, das zum Fragen und Verlernen einlädt: von Frieden, Krieg, von Grenzen zwischen Genres, Ländern, Sprachen.

Weitere Informationen: Edition Nautilus