Ilma Rakusa: Impressum: Langsames Licht

Eine Empfehlung von Heinrich Detering

Ilma Rakusa
Impressum: Langsames Licht

Droschl, Graz 2016, 184 Seiten, 20 Euro.

Seit vielen Jahren ist Ilma Rakusa eine der wichtigen Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur – sie, die in der Slowakei als Tochter einer Ungarin und eines Slowenen geborene Schweizerin, die mit ihren literarischen Übersetzungen aus dem Russischen, Französischen, Ungarischen und Serbischen vollends zu einer europäischen Dichterin im glanzvollsten Sinne des Wortes geworden ist. Seit Love after love von 2001 und einem kleinen Zyklus von 2006 hat sie einige Bücher veröffentlicht, aber kaum mehr Gedichte. Fast schien es, als habe die Poetin Ilma Rakusa verstummen und sich auf die Rolle der Erzählerin und Essayistin zurückziehen wollen. Nun ist mit Impressum: Langsames Licht nicht nur ein neuer, umfangreicher Gedichtband erschienen, sondern womöglich der wichtigste ihrer literarischen Laufbahn. Nicht überraschend ist die Weite der (mittel- und osteuropäischen) geographischen Räume und der kulturellen Traditionen, durch die sich die Texte bewegen – überraschend aber, berührend und erhellend, ist das Licht, in dem Rakusas Verse sie leuchten lassen.

Ilma Rakusa, geboren 1946 als Tochter einer Ungarin und eines Slowenen, lebt als Schriftstellerin, Übersetzerin, Publizistin (»NZZ«, »Die Zeit«) und Universitätslehrbeauftragte in Zürich.

Weitere Informationen: Droschl Verlag,
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