Henry Beissel: Fugitive Horizons / Flüchtige Horizonte

Eine Empfehlung von Ursula Haeusgen

Henry Beissel
Fugitive Horizons / Flüchtige Horizonte

LiteraturWissenschaft.de (Transmit), Marburg a. d. Lahn 2016, 156 Seiten.

Englisch / deutsch. Aus dem Englischen von Heide Fruth-Sachs.

Henry Beissel, 1929 in Köln geboren, wandte sich Ende der 40er Jahre von Deutschland ab und wurde in Kanada Professor für englische Literatur. Darüber hinaus ist er Dichter, Dramatiker, Essayist, Übersetzer und Herausgeber. Er schreibt in englischer Sprache. Auf Deutsch erschien 2015 »Ein Kind kommt zur Sprache«, von ihm selbst übertragen, in dem sich Beissel mit seiner Jugend in ns-Deutschland auseinandersetzt. Ende 2015 erschien »Fugitive Horizons«, übersetzt von Heide Fruth-Sachs. Darin setzt Beissel sich mit Mikro und Makrokosmos auseinander, setzt die Erkenntnisse der Wissenschaft mit unserer Wahrnehmung der Welt, unseren Vorstellungen, in Beziehung und zeigt den ungeheuren Unterschied zwischen beiden. Das ist aufregend, wenn man es ernst nimmt, auch aufwühlend. Oder herausfordernd. »Fragen und Antworten stehen nicht in Bezug zueinander / wie Schlüssel und Schloß. Sie bilden viel eher Scharniere, / an denen eine Tür zwischen heute und morgen schwingt.« Die Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften werden neu bewertet und zwingen uns, unsere Sinneseindrücke in Frage zu stellen. Eine überzeugende Aufforderung an den Leser, sich der menschlichen Welt angesichts des Unbegreiflichen erneut zu versichern.