Keith Waldrop: gravitationen 1. ausgewählte gedichte (1968-1997)

Eine Empfehlung von Nico Bleutge

Keith Waldrop
gravitationen 1. ausgewählte gedichte (1968-1997)

gutleut, Frankfurt a. M. 2017, 156 Seiten, 23 Euro

Englisch-Deutsch. Herausgegeben und aus dem Englischen übersetzt von David Frühauf und Jan Kuhlbrodt.

Der amerikanische Dichter und Übersetzer Keith Waldrop, 1932 in Kansas geboren, ist der Philosoph unter den Schreibenden seiner Generation. Seine Poetik hat er in einem Kleinen Vers versteckt: »Wörter auf so eine Weise / benützen, dass sie keine Grenze / einschließt«. Und so schreibt er Gedichte, in denen sich Denken und Atmosphäre manchmal ganz und gar durchdringen. Immer wieder löst Waldrop die Umrandungen der Wörter auf. Mal lagert er seine Ideen in längere Narrationen ein, mal formiert er sie zu Säulen, die an die Gedichte Robert Creeleys erinnern.

Der erste Band einer sehr schönen Auswahl aus Waldrops gesamtem lyrischen Schreiben, ins Deutsche geholt von – neben den Herausgebern selbst – einem ganzen Strauß an Übersetzern. Die Impulsgeber dieses wundersamen poetischen Denkens sind Fragen – und schillernde Widersprüche: »Ich erinnere mich / an alles und / nichts stimmt.«

Weitere Informationen: gutleut verlag