John Burnside: Anweisungen für eine Himmelsbestattung

Eine Empfehlung von Thomas Wohlfahrt

John Burnside
Anweisungen für eine Himmelsbestattung

Hanser, München 2016, 304 Seiten, 22 Euro.

Ausgewählt und aus dem Englischen übersetzt von Iain Galbraith.

Der zweisprachige Band versammelt die »schönsten Gedichte« aus den letzten zehn Jahren und erzählt so auch viel über Burnsides Poetologie: »Andersleben« und nach Hause finden; was, wo, wer und wie auch immer das sein mag. Es ist »ein Wohnort / für etwas in uns, das die Schönheit / eines Wracks begreift«. Viel Fauna und Flora bevölkern seine Verse. Ein Jedes, sei es noch so winzig, schäbig oder zufällig, erhält Würde und verkörpert prallesLeben, auch dann, wenn Molltonarten vorherrschen. Nuancen und Zwischenräume sind in unterschiedlichsten Stimmungen stark ausgeleuchtet, und Versmaße gehen einher mit dem Schrittmaß. Das All ist, geradezu schamanisch, von allem durchdrungen; nicht umgekehrt: »fange / das Andersleben der Dinge ein / ehe dein Blick sie überschwemmt«.

John Burnside, geboren 1955 in Dunfermline (Schottland), ist einer der bedeutendsten englischsprachigen Gegenwartsautoren.

Weitere Informationen: Hanser Verlag