Lars Gustafsson: Das Feuer und die Töchter

Eine Empfehlung von Harald Hartung

Lars Gustafsson
Das Feuer und die Töchter

Carl Hanser Verlag, München 2014, 104 Seiten.

Aus dem Schwedischen von Barbara M. Karlson und Verena Reichel.

Lars Gustafsson, der große schwedische Dichter, ist uns in Deutschland wie einer der unseren vertraut: durch seine Romane und Erzählungen, mehr noch durch seine Lyrik. In seinem Band »Die Maschinen« (1969) eröffnete er uns eine Welt, die zugleich phantastisch wie real war. Gustafssons Denken testet gleichsam die Wirklichkeit. Selbst der nackte Gedanke vibriert so von Sinnlichkeit. Die Welt erscheint reicher, als der gewöhnliche Blick es wahrzunehmen vermag. Das gilt auch für den neuen Gedichtband »Das Feuer und die Töchter«. Gustafsson evoziert den Riesenwels in einem schwedischen See ebenso wie die »Göttin der Morgenmüdigkeit.« Und wenn der gemeine Verstand vom Hobel nicht mehr weiß als dass er alles gleich hobelt, erkennt der Dichter: »So lange wie etwas von den Dingen übrig bleibt, / ist es Oberfläche. Nichts anderes.«