Jürg Halter: Wir fürchten das Ende der Musik

Eine Empfehlung von Ursula Haeusgen

Jürg Halter
Wir fürchten das Ende der Musik

Wallstein Verlag, Göttingen 2014.

»Frage mich, ob das Leben auch so oft über uns nachdenkt, / wie wir über das Leben? – Geschenkt.« So lauten die letzten zwei Zeilen des Gedichtes »Morgenritual«. Und sie teilen uns gleichsam mit, worum es in diesen Gedichten geht. Die meist kurzen Texte sind »kleine, geballte Energiebündel, die sich beim Lesen langsam öffnen wie eine Faust.« So Christine Lötscher im Tages-Anzeiger. Jürg Halter, geb. 1980 in Bern, ist Dichter und Spoken-Word-Poet. Seine Sprache ist rhythmisch und verständlich. Mit seinen Gedichten erkundet er sich und uns und die Welt, bringt Alltägliches zur Sprache und fragt nach dem großen Zusammenhang. »Manchmal schillert alles wie in einem Kaleidoskop; im Gewöhnlichen wird das Ungewöhnliche sichtbar«, wie es im Klappentext treffend heißt. Das Lesen dieser Gedichte ist auf ruhige Weise spannend, regt zum Hinschauen und Weiterdenken an und macht – trotzdem, deshalb – einen melancholischen, wissenden Spaß.